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darmkrebs
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inhaltsverzeichnis
Das wichtigste in Kürze
  • Darmkrebs entsteht durch unkontrolliertes Zellwachstum in der Darmschleimhaut, verursacht durch Genveränderungen. 
  • Die Genveränderungen lassen sich sowohl auf genetische Faktoren wie Lebensgewohnheiten zurückführen. 
  • Das Lebensalter und eine familiäre Häufung von Darmkrebsfällen sind die wichtigsten Risikofaktoren.
Das wichtigste in Kürze
  • Darmkrebs entsteht durch unkontrolliertes Zellwachstum in der Darmschleimhaut, verursacht durch Genveränderungen. 
  • Die Genveränderungen lassen sich sowohl auf genetische Faktoren wie Lebensgewohnheiten zurückführen. 
  • Das Lebensalter und eine familiäre Häufung von Darmkrebsfällen sind die wichtigsten Risikofaktoren.

Ursachen und Risikofaktoren von Darmkrebs

Darmkrebs entwickelt sich häufig schleichend über mehrere Jahre durch Anhäufungen von Genveränderungen in den Zellen. Welche Risikofaktoren diese Veränderungen hervorrufen können, erfährst Du hier.

Wie entsteht Darmkrebs?

Man nimmt heute an, dass die Entstehung von Darmkrebs multifaktoriell bedingt ist. Durch ein Zusammenwirken verschiedener Risikofaktoren kommt es zu Genveränderungen in den Schleimhautzellen der Darmschleimhaut. Die Zellen teilen und vermehren sich zunächst, bis das Wachstum außer Kontrolle gerät. So entwickeln sich gesunde Darmzellen zu gutartigen Vorstufen (Darmpolypen), welche dann zu Krebszellen mutieren können: Krebs entsteht. Diese Entwicklung geht mitunter sehr schleichend voran und kann bis zu 10 Jahre andauern.

  • Ein gutartiger Polyp (Adenom) hat sich gebildet. Bei einer Darmspiegelung kann er noch unkompliziert mit einem Endoskop erkannt und entfernt werden. 
  • Zellen des Polypen sind entartet. Diese Tumorzellen können weiterhin mit dem Endoskop aus der Darmwand geschnitten werden.  
  • Die Polypen haben sich zu einem bösartigen Tumor (Karzinom) entwickelt und sind in das Gewebe der Darmwand eingedrungen. Dort kann er sich über Blut und Lymphe weiter ausbreiten. Eine operative Entfernung ist notwendig.

Die Wissenschaft weiß heute, dass sich ca. 90% der Darmkrebserkrankungen aus zunächst gutartigen Darmpolypen entwickeln.

Darmkrebs: Ein Zusammenwirken von Genetik und Umwelteinflüssen

Krebs entsteht also durch Genveränderungen in Zellen. Solche Genveränderungen sind allerdings nicht auf ein einziges schädigendes Ereignis zurückzuführen. Stattdessen häufen sich solche Zellveränderungen meist Jahrzehnte an, bis die kritische Anzahl für eine Entartung erreicht ist. Dadurch wird das Alter zu einem Hauptrisikofaktor für Darmkrebs. Außerdem spielt die genetische Vorbelastung eine Rolle: Wenn bestimmte Genveränderungen von der Familie geerbt wurden, können sich genetische Schäden in kürzerer Zeit ansammeln und zu einem frühen Ausbruch der Krebserkrankung führen.

Familiäre Häufung von Darmkrebs

Darmkrebs ist vererbbar. 5% der Darmkrebsfälle können auf vererbte Genveränderungen zurückgeführt werden. Bei diesem erblich bedingten Darmkrebs besteht ein sehr hohes Risiko, im jungen Alter zu erkranken. 

Neben solchen Genveränderungen kann in einer Familie aber auch ein ungesunder Lebensstil, wie bestimmte Ess- oder Bewegungsgewohnheiten, geteilt werden. Da sich sowohl Erbanlagen als auch Lebensstil auf das Darmkrebsrisiko auswirken, ist es in Beobachtungsstudien schwierig, den Einfluss der jeweiligen Faktoren auseinanderzuhalten. 

Für Verwandte ersten Grades (Eltern, Kinder, Geschwister) von Darmkrebspatient*innen ist das Risiko, selbst an Darmkrebs zu erkranken, etwa zwei- bis dreifach erhöht.

Gentest zur Absicherung?

Es ist möglich, sein familiäres Darmkrebsrisiko über einen Gentest ermitteln zu lassen. Bei dieser aufwändigen Methode muss das Genmaterial einer erkrankten Person mit dem ihrer verwandten Person abgeglichen werden. So lässt sich feststellen, ob eine gefundene Genveränderung ursächlich für den Darmkrebs in der Familie ist.

Ob so ein Gentest durchgeführt wird, sollte allerdings sorgfältig abgewogen werden. Wird ein erhöhtes familiäres Risiko gefunden, kann das psychisch sehr belastend sein. Es ermöglicht aber auch, durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen einen bösartigen Tumor bzw. seine Vorstufen rechtzeitig zu erkennen und entfernen zu lassen. Ein negatives Testergebnis kann dagegen erleichternd sein und Familienmitglieder von Darmkrebspatient*innen in dieser Hinsicht entlasten. 

Darmkrebs und das Alter

Mit steigendem Lebensalter nimmt das Darmkrebsrisiko zu. Grund dafür ist eine Anhäufung von Genveränderungen über die Jahre in den Schleimhautzellen. Ab 50 Jahren steigt das Darmkrebsrisiko kontinuierlich, bis es für Menschen über 70 Jahren am höchsten ist.

Seit 1992 zeigt sich aber ein Trend, dass Darmkrebs in jüngeren Jahren häufiger wird. Genauer steigt die Zahl der Darmkrebserkrankungen in der Altersgruppe unter 50 Jahren jährlich um 1,5%.  Für die 20-29-Jährigen kam es sogar zu einem jährlichen Anstieg von über 5%.

Studien zufolge hat das Erkrankungsalter Auswirkung auf die Behandlungsprognose. So hatten die jüngsten Darmkrebspatienten die schlechtesten Therapieergebnisse und die Sterberate in der Nachbeobachtungszeit war um 30% erhöht.

Lebensstil und Umweltfaktoren

Unser Ernährungs- und Bewegungsverhalten hat Auswirkungen auf das Darmkrebsrisiko. Vielen bekannt ist mittlerweile, dass der häufige Verzehr von rotem Fleisch schädlich sein kann. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Gewohnheiten, die für Punkte auf dem Risikokonto sorgen. 

Empfehlungen für einen gesunden Lebensstil!

Die AWMF Leitlinie für Darmkrebs (kolorektales Karzinom) gibt folgende Empfehlungen zur Risikoreduktion:

  • Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Personen
  • Auf Tabakrauchen verzichtenn
  • Regelmäßige körperliche Aktivitätenn
  • Ballaststoffaufnahme von möglichst 30g pro Tag
  • Alkoholkonsum einschränken
  • Rotes bzw. verarbeitetes Fleisch nur in geringen Mengen konsumieren
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Rotes Fleisch hat seine Farbe dem sogenannten Häm-Eisen zu verdanken. Dieser Typ Eisen soll auf Dauer das Erbgut schädigen und die Zellteilung fördern. Die WHO stuft rotes Fleisch daher als “wahrscheinlich krebserregend” ein. Das Eisen aus pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Vollkorngetreiden, Nüssen und Hülsenfrüchten gehört dagegen der anderen Eisenform an und ist ein wichtiger Nährstoff für den Körper.

Genaue Empfehlungen lassen sich hier noch nicht ableiten. Klar ist aber: Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen Krebsrisiko und körperlicher Aktivität. Laut WHO sollen Übergewicht und Bewegungsmangel das Risiko für verschiedene Krebsarten um bis zu 30% erhöhen.  Es ist also sinnvoll, Sport in den Alltag zu integrieren und mindestens 3 Stunden pro Woche sportlich aktiv zu sein.

Weitere Erkrankungen als Risikofaktoren

Diabetes vom Typ 2 und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen erhöhen nachweislich das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Für Betroffene ist es daher wichtig, Früherkennungsmaßnahmen zu nutzen. 

Chronisch-entzündliche Darmerkrankung

Auch das Vorliegen von chronischen Darmentzündungen führt zu einem erhöhten Darmkrebsrisiko.

  • Colitis ulcerosa wirkt sich negativ auf den Darm aus. Es kommt zu einer Veränderung der Zellen im Dickdarm, die eine Vorstufe bösartiger Tumorzellen ist. Etwa 5% der Patient*innen erkranken an Darmkrebs. Vor allem eine Entzündung des Dickdarms ist mit einem hohen Risiko verbunden. 
  • Morbus Crohn, eine weitere Erkrankung des Darms, wird zwar als weniger gefährlich eingestuft, kann aber ebenfalls das Risiko erhöhen. Auch hier kommt es auf den Ort der Entzündung an: Bei einer Beschränkung auf den Mastdarm wird das Risiko kaum beeinflusst.