Die Magenschleimhautentzündung, auch Gastritis, kann bei bei starken oder anhaltenden Reizungen der Magenschleimhaut entstehen. Die reizenden Einflüsse können dabei ganz unterschiedlicher Natur sein.
Viele Menschen erleiden im Laufe ihres Lebens eine Magenschleimhautentzündung. Das liegt mitunter an der Vielzahl reizender Einflüsse auf unsere Magenschleimhaut, mit denen wir im Alltag konfrontiert sind. Ob eine säurehaltige Ernährung und Alkoholkonsum, der alltägliche Stress oder bestimmte Magen-Darm-Bakterien – sie alle begünstigen den Ausbruch einer Gastritis. Ein häufiger Auslöser sind die sogenannten Helicobacter-pylori-Bakterien.
Die Magen-Darm-Bakterien stören die Magensäureproduktion, woraufhin der Magen übersäuert und die Magenschleimhaut gereizt werden kann. Bei einem vergleichsweise geringen Anteil führt diese Schädigung zu einer chronischen Gastritis mit potenziellen Spätfolgen wie einem Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür.
Bei den Ursachen einer Magenschleimhautentzündung wird unterschieden zwischen jenen, die eine akute und eine chronische Gastritis hervorrufen. Die akute Gastritis löst in der Regel stärkere Beschwerden aus, die aber schneller wieder abklingen
Es ist kaum überraschend, dass unsere Ernährung einen großen Einfluss auf die Gesundheit unserer Verdauungsorgane hat. Lebensmittel, die die Säurebildung des Magens anregen, sollten bei einer Neigung zur Gastritis entsprechend vorsichtig konsumiert werden. Beispiele hierfür sind:
Einen schädlichen Effekt hat außerdem ein übermäßiger Alkoholkonsum oder Rauchen. Weiterhin kann eine Gastritis aus einer Lebensmittelvergiftung nach dem Konsum verdorbener Speisen entstehen.
Einige Medikamente können bei häufiger Einnahme die Magenschleimhaut reizen. Darunter fallen kortisonhaltige Medikamente sowie nicht-steroidale Antirheumatika.
Akute physische Belastungen, die augenscheinlich nichts mit dem Magen-Darm-Trakt zu tun haben, können eine Magenschleimhautentzündung auslösen.
Manchmal ist eine Gastritis auch psychisch verursacht. Eine solche psychosomatische Magenschleimhautentzündung kann zu den gleichen schmerzhaften Symptomen führen. Bei starker Belastung gelangen Stresshormone über die Darm-Hirn-Achse in unser Verdauungssystem. Unser Magen-Darm-Trakt kann dann mit Schmerzen, Verstopfung oder Durchfall reagieren.
Die chronische Gastritis kommt in drei Erscheinungsformen (Typ A, Typ B, Typ C) vor, die sich vor allem bezüglich ihrer Ursache unterschieden.
Bei der Gastritis Typ A handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung und um die seltenste Form der chronischen Gastritis. Nur etwa 5% der chronischen Magenschleimhautentzündungen sind durch diese Fehlfunktion des Immunsystems verursacht³.
Das Immunsystem richtet sich gegen den eigenen Körper, indem es Antikörper gegen die Zellen der Magenschleimhaut bildet. Infolgedessen wird weniger Magensäure produziert. Der Körper reagiert auf den Mangel mit einer erhöhten Ausschüttung des Hormons Gastrin, welches die Säurebildung wieder stimuliert. Das führt zur weiteren Schädigung der Magenschleimhaut und begünstigt langfristig bestimmte Tumore und Magenkrebs⁴. Die Gastritis Typ A ist erblich und tritt häufig in Kombination mit weiteren Autoimmunerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 1 oder Hashimoto-Thyreoditis auf.
Die Gastritis Typ B wird durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht. Diese Erreger macht rund 60% der chronischen Magenschleimhautentzündungen aus und ist damit die häufigste Form einer chronischen Gastritis⁵.
Eine bakterielle Infektion mit Helicobacter pylori geschieht oral oder fäkal-oral, z. B. über den Speichel oder durch die Aufnahme verunreinigter Lebensmittel mit dem Mund⁷. Deutlich seltener findet auch eine Übertragung verwandter Erreger von Tieren auf den Menschen statt.
Wird eine chronische Gastritis durch chemische Substanzen ausgelöst, spricht man von der Typ C Gastritis. Bei den chemischen Substanzen kann es sich wohl um extern Zugeführtes, wie z. B. Medikamente, handeln, aber auch die eigene Gallenflüssigkeit.