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Gastritis
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inhaltsverzeichnis
Das wichtigste in Kürze
  • Eine häufige Ursache der Gastritis sind Helicobacter-pylori-Bakterien
  • Falsche Ernährungsgewohnheiten, erhöhter Alkohol- und Nikotinkonsum oder psychische und körperliche Belastungen können eine akute Gastritis auslösen.
  • Die chronische Gastritis tritt in drei Erscheinungsbildern mit jeweils unterschiedlichen Ursachen auf. 
Das wichtigste in Kürze
  • Eine häufige Ursache der Gastritis sind Helicobacter-pylori-Bakterien
  • Falsche Ernährungsgewohnheiten, erhöhter Alkohol- und Nikotinkonsum oder psychische und körperliche Belastungen können eine akute Gastritis auslösen.
  • Die chronische Gastritis tritt in drei Erscheinungsbildern mit jeweils unterschiedlichen Ursachen auf. 

Magenschleimhautentzündung: Krankheitsursachen und -risiken

Die Magenschleimhautentzündung, auch Gastritis, kann bei bei starken oder anhaltenden Reizungen der Magenschleimhaut entstehen. Die reizenden Einflüsse können dabei ganz unterschiedlicher Natur sein.

Dr. med. Sven Jungmann M.SC., M.P.P
Führender Experte für Telemedizin und Digital Health

Eine der häufigsten Ursachen für eine Magenschleimhautentzündung ist Helicobacter pylori. Etwa jeder zweite Erwachsene in Deutschland ist mit dem Bakterium infiziert. Auch wenn in vielen Fällen keine Beschwerden auftreten, sind Komplikationen möglich. Auch das Risiko für Magenkrebs und weitere Krankheiten gilt als erhöht. Mit einem Selbsttest kann das Bakterium unkompliziert entdeckt und behandelt werden.

Gastritis? Häufig sind Helicobacter-pylori-Bakterien schuld.

Viele Menschen erleiden im Laufe ihres Lebens eine Magenschleimhautentzündung. Das liegt mitunter an der Vielzahl reizender Einflüsse auf unsere Magenschleimhaut, mit denen wir im Alltag konfrontiert sind. Ob eine säurehaltige Ernährung und Alkoholkonsum, der alltägliche Stress oder bestimmte Magen-Darm-Bakterien – sie alle begünstigen den Ausbruch einer Gastritis. Ein häufiger Auslöser sind die sogenannten Helicobacter-pylori-Bakterien.

Helicobacter-pylori-Bakterien sind weit verbreitet in Deutschland!

Schätzungen zufolge tragen in Deutschland etwa 40 von 100 Menschen Helicobacter-pylori-Bakterien in sich.1

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Die Magen-Darm-Bakterien stören die Magensäureproduktion, woraufhin der Magen übersäuert und die Magenschleimhaut gereizt werden kann. Bei einem vergleichsweise geringen Anteil führt diese Schädigung zu einer chronischen Gastritis mit potenziellen Spätfolgen wie einem Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür.

Die Funktion unserer Magenschleimhaut

Die innere Wand des Magens ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die zum Schutz vor der Magensäure dient. Bei der Magensäure handelt es sich um eine Salzsäure, die für die Verdauung der Nahrung zuständig ist. Sie ist so aggressiv, dass sie ohne die schützende Schleimhaut den Magen selbst verdauen könnte. Die Schleimschicht kann allerdings durch verschiedene Faktoren angegriffen werden und sich entzünden.

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Ursachen einer akuten Gastritis

Bei den Ursachen einer Magenschleimhautentzündung wird unterschieden zwischen jenen, die eine akute und eine chronische Gastritis hervorrufen. Die akute Gastritis löst in der Regel stärkere Beschwerden aus, die aber schneller wieder abklingen

Ernährungs- und Konsumgewohnheiten

Es ist kaum überraschend, dass unsere Ernährung einen großen Einfluss auf die Gesundheit unserer Verdauungsorgane hat. Lebensmittel, die die Säurebildung des Magens anregen, sollten bei einer Neigung zur Gastritis entsprechend vorsichtig konsumiert werden. Beispiele hierfür sind:

  • Kaffee
  • Scharfe Gewürze wie Chili, Curry oder Pfeffer
  • Säurehaltige Fruchtsäfte
  • Gebratenes und Frittiertes

Einen schädlichen Effekt hat außerdem ein übermäßiger Alkoholkonsum oder Rauchen. Weiterhin kann eine Gastritis aus einer Lebensmittelvergiftung nach dem Konsum verdorbener Speisen entstehen.

Nicht nur das was Du isst, auch das wie spielt eine Rolle!

Schnelles und hektisches Essen können die Entwicklung einer Gastritis fördern2. Besser als zu große Portionen sind kleinere, regelmäßig über den Tag verteilte Mahlzeiten.

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Einnahme bestimmter Medikamente 

Einige Medikamente können bei häufiger Einnahme die Magenschleimhaut reizen. Darunter fallen kortisonhaltige Medikamente sowie nicht-steroidale Antirheumatika.

Diese Medikamente können eine Gastritis auslösen
  • Nicht-steroidale Antirheumatika (z. B. Schmerzmittel wie Ibuprofen, Aspirin und Diclofenac)
  • Kortison
  • Zytostatika
  • Und einige weitere Medikamente

Psychische und körperliche Belastungen

Akute physische Belastungen, die augenscheinlich nichts mit dem Magen-Darm-Trakt zu tun haben, können eine Magenschleimhautentzündung auslösen.

Körperliche Stressoren, die sich auf unser Verdauungssystem auswirken können
  • Operationen und Strahlentherapie
  • Unfälle, Verletzungen und Verbrennungen
  • Kreislaufschock
  • Fremdkörper im Verdauungssystem wie z. B. eine Magensonde, die die Magenschleimhaut reizen können
  • Leistungssport aufgrund größter körperlicher Anstrengung bei kohlenhydratreicher Ernährung


Manchmal ist eine Gastritis auch psychisch verursacht. Eine solche psychosomatische Magenschleimhautentzündung kann zu den gleichen schmerzhaften Symptomen führen. Bei starker Belastung gelangen Stresshormone über die Darm-Hirn-Achse in unser Verdauungssystem. Unser Magen-Darm-Trakt kann dann mit Schmerzen, Verstopfung oder Durchfall reagieren.

Psychische Stressoren, die sich auf unser Verdauungssystem auswirken können
  • Konflikte mit Familienmitgliedern oder Freund*innen
  • Überlastung durch eine neue Rolle, z. B. Elternschaft
  • Stressige Phasen am Arbeitsplatz, z. B. nahende Fristen
  • Unterforderung oder Überforderung in Tätigkeiten
  • Nacht- und Schichtarbeit
  • Liebeskummer

Ursachen einer chronischen Gastritis

Die chronische Gastritis kommt in drei Erscheinungsformen (Typ A, Typ B, Typ C) vor, die sich vor allem bezüglich ihrer Ursache unterschieden.

Ursachen der Gastritis Typ A

Bei der Gastritis Typ A handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung und um die seltenste Form der chronischen Gastritis. Nur etwa 5% der chronischen Magenschleimhautentzündungen sind durch diese Fehlfunktion des Immunsystems verursacht³.

Was passiert bei der Gastritis Typ A?

Das Immunsystem richtet sich gegen den eigenen Körper, indem es Antikörper gegen die Zellen der Magenschleimhaut bildet. Infolgedessen wird weniger Magensäure produziert. Der Körper reagiert auf den Mangel mit einer erhöhten Ausschüttung des Hormons Gastrin, welches die Säurebildung wieder stimuliert. Das führt zur weiteren Schädigung der Magenschleimhaut und begünstigt langfristig bestimmte Tumore und Magenkrebs⁴. Die Gastritis Typ A ist erblich und tritt häufig in Kombination mit weiteren Autoimmunerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 1 oder Hashimoto-Thyreoditis auf.

Ursachen der Gastritis Typ B

Die Gastritis Typ B wird durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht. Diese Erreger macht rund 60% der chronischen Magenschleimhautentzündungen aus und ist damit die häufigste Form einer chronischen Gastritis⁵.

Was ist Helicobacter pylori?

Helicobacter pylori ist ein Magenbakterium. Während die meisten Bakterien in der aggressiven Magensäure nicht überleben können, ist Helicobacter pylori so beschaffen, dass es im sauren Milieu des Magens über längere Zeit überleben und sich vermehren kann6. Das Bakterium siedelt sich in der Magenschleimhaut an und schädigt sie auf Dauer.

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Eine bakterielle Infektion mit Helicobacter pylori geschieht oral oder fäkal-oral, z. B. über den Speichel oder durch die Aufnahme verunreinigter Lebensmittel mit dem Mund⁷. Deutlich seltener findet auch eine Übertragung verwandter Erreger von Tieren auf den Menschen statt.

Ursachen der Gastritis Typ C

Wird eine chronische Gastritis durch chemische Substanzen ausgelöst, spricht man von der Typ C Gastritis. Bei den chemischen Substanzen kann es sich wohl um extern Zugeführtes, wie z. B. Medikamente, handeln, aber auch die eigene Gallenflüssigkeit.

Mögliche Auslöser einer chemisch bedingten Gastritis8
  • Längere Einnahme von nicht-steroidale Antirheumatika (z. B. Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac)
  • Gallenreflux (krankhafter Rückfluss von Gallenflüssigkeit aus dem Zwölffingerdarm in den Magen)
  • Langfristig erhöhter Alkoholkonsum