Auch wenn die chronische Typ-B-Gastritis in der Regel geringe Beschwerden auslöst, muss sie – zur Vermeidung von Spätfolgen – ernst genommen werden. Zum Glück kann sie mit einer Kombination von Antibiotika gut behandelt werden.
Anders als die akute Gastritis löst die chronische Gastritis in der Regel nur geringe Beschwerden aus. Oftmals wird sie über einen langen Zeitraum nicht bemerkt. Aufgrund der leichten Symptome sehen viele Betroffene nicht die Notwendigkeit ihre Gastritis zu behandeln. So können Jahre verstreichen, in denen die Magenschleimhaut gereizt und dauerhaft geschädigt wird.
Sobald eine Infektion mit Helicobacter-pylori-Bakterien stattgefunden hat, nisten sich die Erreger im Magenschleim ein. Im Gegensatz zu den meisten anderen Magenbakterien, schafft es Helicobacter pylori, im sauren Milieu des Magens zu überleben. Er dringt schnell in die Magenschleimschicht ein und siedelt sich dort an. Mithilfe der Produktion von Enzymen, die den pH-Wert erhöhen, schafft er sich eine sichere Umgebung¹.
Einmal eingenistet stören Helicobacter-pylori-Bakterien die Magensäureproduktion, sodass der Magen übersäuert und die Magenschleimhaut auf Dauer gereizt wird.
Die dauerhafte Reizung der Magenschleimhaut kann Spätfolgen wie ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür oder Magenkrebs begünstigen. Grund dafür ist ein von Helicobacter pylori gebildetes Protein, das den Eigenschutz der Schleimhaut vor Magensäure stört. Unbehandelte Geschwüre im Magen verursachen wiederum weitere Komplikationen, wie Blutungen aus der Wunde, einen Magendurchbruch oder eine Bauchfellentzündung².
Eine Studie³ mit fast 10.000 Proband*innen kam zu dem Ergebnis, dass etwa neun von zehn aller bösartigen Magentumoren, die nicht am Übergang zur Speiseröhre liegen, vermutlich auf eine Infektion mit Helicobacter pylori zurückgehen. Bei jenen Tumoren, die am Übergang zur Speiseröhre liegen, liegt die Schätzung der Studie bei zwei von zehn Tumoren⁴.
Um die chronische Gastritis Typ B zu behandeln, muss der Auslöser, das Helicobacter-pylori-Bakterium, beseitigt werden. Eine vollständige Auslöschung des Keims im Körper, auch Eradikation genannt, ist das Ziel. Eine solche Eradikationstherapie wird mit einer Kombination aus zwei Antibiotika und einem Protonenpumpenhemmer unternommen.
Zur Bekämpfung von Helicobacter pylori wird eine Dreierkombination aus zwei Antibiotika, normalerweise Clarithromycin und Amoxicillin, sowie einem Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol eingesetzt. Die Antibiotika müssen über einen Zeitraum von mindestens 7 Tagen (Zeitraum 7 bis 14 Tage möglich) eingenommen werden.
Die Antibiotikabehandlung ist die wirksamste Therapieform gegen eine Helicobacter-Infektion. Sie kann chronische Gastritis Typ B heilen: In mehr als 90% der Fälle wird das Bakterium erfolgreich bekämpft.⁷
Dennoch sollte nach ca. einem Monat eine weitere Untersuchung erfolgen, um festzustellen, ob noch Erreger nachweisbar sind.
Die Therapie von Helicobacter pylori gilt als allgemein verträglich. Die eingesetzten Antibiotika können unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen, die aber in der Regel nur wenige Tage anhalten.
Natürliche Behandlungsansätze und Hausmittel haben sich in der Therapie von Helicobacter pylori bislang nicht als wirksam erwiesen. Auch wenn einige Lebensmittel wie Knoblauch, Ingwer und Zwiebeln die Bakterien angreifen können, reicht dieser Effekt nicht aus, um die Entzündung langfristig zu heilen. In der Folge kann die Entzündung immer wieder aufflammen und der Schleimhaut nachhaltig schaden⁹.