Bei Chlamydien denken die meisten Menschen nur an die Geschlechtskrankheit. Es gibt aber noch zwei weitere Arten von Chlamydien mit unterschiedlichen Krankheitsbildern und -verläufen. Ein Überblick.
Unter jenen Chlamydienbakterien, die auf den Menschen übertragbar sind, werden drei Arten unterschieden: Chlamydia trachomatis, Chlamydia psittaci und Chlamydia pneumoniae. Am meisten verbreitet und bekannt davon ist in Deutschland die Chlamydia trachomatis. Sie ist auch gemeint, wenn wir von der Geschlechtskrankheit Chlamydien sprechen.
Die Erreger können abgesehen von unseren Geschlechtsorganen aber auch den Enddarm, Atemwege oder unsere Augen befallen. Je nach Erregerart und Ort der Infektion treten unterschiedliche Symptome auf. Und auch die Übertragungswege unterscheiden sich.
Die Geschlechtskrankheit, die durch den Erreger Chlamydia trachomatis ausgelöst wird, gehört zu den weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Genaue Zahlen können in Deutschland allerdings nur geschätzt werden, da die Krankheit hier nicht meldepflichtig ist.
Die Erregergruppe Chlamydia trachomatis wird ihrerseits unterteilt in verschiedene Serotypen: A-C, D-K und L1-L3. Sie rufen unterschiedliche Krankheitsbilder hervor.
Der Hauptübertragungsweg von Chlamydia trachomatis ist der ungeschützte Geschlechtsverkehr. Dabei kann die Ansteckung auf zwei Wegen geschehen:
Infektionen mit Chlamydia trachomatis sind in der Mehrzahl der Fälle über einen langen Zeitraum beschwerdefrei und bleiben daher häufig unentdeckt. So verlaufen die Infektionen bei bis zu 80% der Frauen und bis zu 50% der Männer asymptomatisch.
Symptome von Chlamydien:
Darüber hinaus können bei einer Infektion mit Chlamydia trachomatis weitere unspezifische Symptome wie grippale Beschwerden auftreten:
Chlamydien werden wirksam mit Antibiotika behandelt. Sie bekämpfen die Bakterien, welche den Urogenitaltrakt, die Eileiter, das Becken oder den Enddarm befallen. Die Behandlungsdauer beträgt meist ein bis zwei Wochen, es gibt aber auch Einmalantibiotika.
Welches Antibiotikum bei Chlamydien?
Mittel erster Wahl bei Chlamydia trachomatis ist Doxycyclin, ein Breitbandantibiotikum.
Bei Antibiotika gilt: Es ist wichtig, keine Einnahme auszulassen und die Einnahmezeitpunkte konstant zu halten. Auch sollte die Therapie niemals vorzeitig beendet werden - das Risiko einer Bildung von Antibiotika-Resistenzen besteht. Aus diesem Grund ist bei Antibiotika immer eine ärztliche Verschreibung notwendig.
Auch die Chlamydien vom Typ Chlamydia pneumoniae sind sehr häufig. Das RKI spricht von einer Durchseuchung bereits im Vorschulalter und bei Personen im 6. Lebensjahrzehnt für Frauen über 50% und für Männer über 70%. Jeder Mensch habe mindestens einmal in seinem Leben Kontakt mit dem Erreger, der Atemwegserkrankungen hervorrufen kann.
Die Übertragung findet von Mensch zu Mensch via Speichelkontakt oder Tröpfcheninfektion statt.
Eine Ansteckung mit Chlamydia pneumoniae ruft Erkrankungen im oberen Respirationstrakt hervor. Ein typisches Krankheitsbild ist die sogenannte Pneumonie (Lungenentzündung).
Symptome einer Pneumonie:
Auch an den Nasennebenhöhlen, dem Rachen oder den Bronchen kann es zu einer Entzündung mit entsprechenden Symptomen kommen:
Häufig asymptomatisch!
Ansteckungen mit Chlamydia pneumoniae führen nicht zwangsläufig zu Symptomen. Häufig sind die Infektionen auch komplett beschwerdefrei.
Die Verläufe einer Infektionen mit Chlamydia pneumoniae sind sehr unterschiedlich. In vielen Fällen treten überhaupt keine Symptome auf. Eine Entzündung des respiratorischen Traktes kann langwierig anhalten, der Verlauf ist aber generell milder als bei anderen Formen einer Lungenentzündung.
Seltene Komplikationen sind eine Herzinnenhautentzündung oder Herzmuskelentzündung
Auch bei Chlamydia pneumoniae wird als Mittel erster Wahl eine Therapie mit dem Antibiotikum Doxycyclin empfohlen, über einen Zeitraum von 10-21 Tagen.
Anders als die beiden anderen Erregertypen haben Chlamydia psittaci in unseren Breitengraden eine relativ geringe Relevanz. Erkrankungen wurden in Deutschland in den letzten Jahren selten gemeldet.
Besonderheit: Meldepflicht
Nach dem Infektionsschutzgesetz gilt eine namentliche Meldepflicht bei Erregernachweis von Chlamydia psittaci.
Die Erreger sind in Vögeln beheimatet, können aber auf den Menschen und Säugetiere übertragen werden. Am häufigsten finden Infektionen über Tauben, Wellensittiche und Papageien statt. Ein Risiko besteht vor allem für Menschen, die privat oder beruflich Vögel halten. Sie können sich schützen, indem sie den (über ca. vier Wochen infektiösen) Vogelkot möglichst nicht berühren oder seinen Staub einatmen.
Die Chlamydia psittaci versursachen die sogenannte Papageienkrankheit (auch: Psittakose oder Ornithose), eine Krankheit mit Symptomen ähnlich einem einem grippalen Infekt oder einer atypischen Lungenentzündung.
Symptome:
Nicht selten sind aber auch symptomfreie Verläufe.
Unbehandelt können auch bei der Chlamydia psittaci die Erreger zu anderen Organen wandern. Eine mögliche Komplikation ist eine Herzmuskelentzündung, wenn die Erreger den Herzmuskel befallen. Auch auf das zentrale Nervensystem mit Folge einer Enzephalitis oder die Leber mit einer Hepatitis können die Bakterien übergreifen.
Wieder kommen Antibiotika zum Einsatz: Empfohlen wird eine antimikrobielle Therapie mit Tetracyclinen (Doxycyclin) für zwei bis drei Wochen.
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